Placeholder_Rezensionen
Muslimgauze

Azure Deux / Hussein Mahmood Jeep Tehar Gass / Remix Vol.3

Muslimlim/Soleilmoon

Nachdem ja so gut wie alle Muslimgauze-Releases mehr oder weniger strikt limitiert sind, gibt man zweimal pro Jahr eine Art »Best Of« heraus, auf der die besten Hits versammelt sind. Ähnlich wie »Beyond the Blue Mosque« füllt diese Scheibe die Lücke hin zu tanzbarerem Sound, der beinahe als »Naher Osten-Techno« durchgehen könnte. Wäre ja interessant, ob seine Tracks in den Discos zwischen Teheran und Tel Aviv Verwendung finden.
Die »Hussein«-Platte schlägt in dieselbe Kerbe. Jones hat die harschen Distortion-Experimente zugunsten eines weich fließenden Sounds ein wenig aufgegeben, der mit vertrackten Rhythmuskombinationen daherkommt, arabische Radiosamples genauso integriert wie trancige Percussion-Loops. Dabei nähert er sich diversen Raga- und Dubspielarten, die auf seine bestimmte Weise umgedeutet werden. Ist schon klar dass nur weil halt mal ein gesamplete Sitar auftaucht, man nicht gleich in authentizitätsgeifernde Ablehnungshaltungen zu verfallen braucht. Wenn sich fernöstliche Rhythmus-Patterns mit europäischen D’n’B- und Trancetechnologien kreuzen, kommt konsequenterweise eben Muslimgauze dabei heraus.
»Vol.3« schließlich ist ein Gegenentwurf, sowohl sound- wie covermäßig bzw. geht den Schritt zurück in eine Zeit, da die Echo-/ Distortiontaste noch eines der beliebtesten Gimmicks war. Wenn die anderen beiden Releases Begriffe wie »Euro-Disco« aufs Beste pervertieren, dann ist »Vol.3« eine Platte, bei der Hisbollah- und PLO-Mitglieder die Hüften kreisen lassen.

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