Clix’n’Cuts im Maßgewand. Normally schraubt, schrabbelt und schnauft sich der Venezuelaner Michael Trost Depredo eher als Digital Hardcoreler durch die synthetischen Rillen, war Kid 606 bislang doch als krachende Breakbeatwalze mit allerlei großköpfigem Electronica-Beiwerk bekannt. Da Punk Kid gone Byteland! Entsprechend umarmten ihn bisher konvertierte Cali-Rockisten (Depredo workt in San Diego), fanden sich seine Releases bei den industrialiten Lärmcombos von Vinyl Communications und bei Ex-Faith-No-More-Röhre Mike Patton’s new formed Ipecac-Label. Mit dem Seitenschritt für das Frankfurter art beat headquarter erleidet er nun wie jeder brave Ami notgedrungen den eurozentrischen Art Breakdown. So paart sich ausgedehntes AFX/Mouse On Mars-Sphärenwabern und mauschlige Clonk-Rhythmik mit megoesken CD-Skipsound-Strategien am Rand des Hörbereichs. Zwar erwartbare, aber unsagbar grandios inszenierte Digi-Minimalia in der Geschwindigkeitsentspanntheit eines Pole. Wie Kit Clayton und David Kristian ein triftiger Beweis, dass die bislang diesbezüglich um Jahre verschlafene US of A eifrig in Sachen Eclectic Electric nachholt.
Kid 606
PS I love you
Mille Plateaux
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