Das hat ja kommen müssen! Immerhin verwendete der legendäre HipHop-Gründungsvater Kool Herc schon 1975 (!) den nicht minder legendären »Bongo Rock ?73« der Incredible Bongo Band als Erkennungszeichen für seine ersten DJ-Sets in der Bronx. Bekannter dürften zwar die klassischen Break-Beats von, »Apache« sein (nicht zuletzt wegen dem »Apache Rap« der Sugar Hill Gang, und auch LL Cool J, Will Smith und Massive Attack bedienten sich bei dieser Nummer reichlichst), aber auch die restlichen Tracks dürften HipHop-DJs den Schweiß in die Finger fließen lassen. Natürlich ist das alles auch extrem an der Kippe zu Incredibly Strange Music & Novelty. Cover-Versionen von Rock-Klassikanern wie »In-A-Gadda-Da-Vida« oder »Satisfaction« brauchte die Welt damals bestimmt ebenso wenig wie heute. Jedoch waren diese Songs eigentlich nur mehr oder weniger aus der Erinnerung nachgestellte Vehikel für herrlichste Breakbeats und wildeste Bongo-Attacken (meist einfach drauflos improvisiert) ohne jegliche Jazz/Fusion-Eskapismen. Dafür aber mit jeder Menge Afro-Funk-Exotica versehen. Was dann auch die Bongorock-Bearbeitungen von Surf-Smashern wie »Pipeline« und »Wipe Out« erklären mag. Sozusagen als Fake-Urbanisierung künstlicher Paradise unter gänzlich kruden aber extrem produktiven Funktransformationen mit Phil Spectors Wall Of Sound als zu ertrommelndem Mega-Surfboard. Was diesem ausschweifenden und ausufernden Wahnsinnsunternehmen auch gelungen ist. Zudem eignen sich die einzelnen Tracks auch als ideales Ausdruckstrommelei-Gegengift!
Michael Viner's Incredible Bongo Band
Bongo Rock. The Story Of The Incredible Bongo Band
Strut
Text
Didi Neidhart
Veröffentlichung
10.12.2001
Schlagwörter
48
Afrostrut
Michael Viner's Incredible Bongo Band
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