Flanger ist eines der unzähligen Projekte der beiden vielbeschäftigten Musiker Burnt Friedmann und Atom Heart, das in einer abgedrehten Mischung aus elektrifiziertem Jazz, »latinfizierten« Tunes und fraktalisierten Electronica an den offenen Rändern der jeweiligen Genres daherkommt. Nach »Templates« und »Midnight Sound« wird hier einmal mehr in der Jazz-Wühlkiste gestöbert: Vibraphon, Congas und Saxofon sind ausgepackt. Danach landen die Tracks in der Cut-Up-Maschine und werden ordentlich durchgerüttelt. Auf ihrem neuen Album haben sich Burnt Friedmann und Atom Heart ganz der Erforschung von inneren und äußeren Aggregatzuständen von »Space« angenommen. Im Falle von Flanger ist dieser Place aber ein technizistischer, einer der »externen Metaphysik« (Cover-Text). Einer, der sich in die Koordinaten des »The Men Who Fell From Earth« einpasst und eine ellenlange Referenzliste zwischen Latin und Krautrock mitbringt. Eindrucksvoll bei Flanger ist, dass mit teils sehr collagenhaft betriebenen Raubbauten auch der Nerv von Leuten außerhalb der »Crowd« erreicht wird. Nenn‘ es intelligente Unterhaltungsmusik. Ein außergewöhnlicher Space-Trip ist das allemal.
Flanger
Inner Space/Outer Space
Ninja Tune
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!