»Just like a woman«: Es gab ja nie nur einen Songwriter-Stil in den Vereinigten Staaten, und sie alle haben uns große Stunden, Moden und all sowas geschenkt, aber die Leute kommen, die Leute gehen. Einen Tag ganz oben, den nächsten ganz unten, und nur wenige, sehr sehr wenige erreichen das Stadium der Foreverness. Das neue Dolly-Parton-Album ist näher an Springsteens »Nebraska«, Faithfulls »Broken English« oder dem letzen Johnny-Cash-Album als alles, was sie zuvor aufgenommen hat. Just like a Woman, aber auch wie die Flagge, wie Route 66, wie wilde Mustangs und alles Traditionelle und Patriotische des Landes. Dahinter steckt kein Marketingplan, und auch kein gut getimtes Comeback für die Jungs wie bei vielen anderen, sondern das Album klingt erschreckend ehrlich, und ihre Stimme hat sich auf gewisse Weise verändert. Als hätte sich zwischen den Zeilen ein schwaches Vibrato eingeschlichen, ein kleiner Riss im großen Traum. Sie wird von einer akustischen Country und Western Band begleitet und du hörst, dass sie mit geschlossenen Augen spielen. Back to the roots und, noch wichtiger, back to music. »Hallos & Horns« besteht aus Partons eigenen Stücken, seien es Covers oder neue Songs, bis auf den letzten Track: eine absolut unglaubliche Version von Led Zeppelins »Stairway To Heaven«… Fantastische Arrangements, eine fantastische Stimme, ein fantastischer Song. Das Album ist definitv eine der größten Überraschungen dieses Sommers.
Dolly Parton
Hallos & Horns
Sugar Hill
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