Der Komponist, Arrangeur und Vibraphonist Gary McFarland kam erst relativ spät zur Musik, galt aber nichtsdestotrotz als Wunderkind. 1961 erlebte er seinen Durchbruch und verstarb nur zehn Jahre später 38-jährig unter nie ganz geklärten (drogenbeschwipsten) Umständen. Für den jungen versierten Pianisten Steve Kuhn stellte McFarland im Herbst 1966 einen ungewöhnlichen musikalischen Rahmen bereit: auf der LP-A-Seite (Tracks 1-3) wurde ein Jazz-Trio – neben Kuhn noch Ron Carter (b) und Marty Morell (d) – mit einem Streich-Quartett kontrastiert, auf der LP-B-Seite (Tracks 4-6) mit einer Harfe und drei Holzbläsern. Der eher spärliche Einsatz des Klassik-Idioms sorgt dabei für eine manchmal spröde aber immer faszinierend-eigenwillige Atmosphäre. Bisher war diese melancholische Third-Stream-Extravaganz nur als sauteurer Japan-Import erhältlich, das europäische Re-Issue gibt???s remastered und im schnuckeligen LP-Lookalike-Kartoncover – und erfreulicherweise auch zu einem sehr vernünftigen Preis.
Steve Kuhn & Gary McFarland
The October Suite
Impulse
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