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Daniel Menche

»Skadha«

Antifrost/mdos

Der aus Portland, Oregon, stammende Daniel Menche ist einer, dessen Arbeiten irgendwie meist zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Einige seiner frühen Releases setzten auf Post-Industrial-Exzesse, waren existenzialistische Selbstzerfleischungen im digitalen Outfit. Menche ist wohl einer, der mindestens so viel Publicity einfahren könnte wie jeder andere Electronica-Noise-Act — und durchaus in der »Kategorie« Kid606 spielen könnte. Indes, durch seine meist sinistren Ansätze wurde/wird er als Einer wahrgenommen, der eher den dunklen Machenschaften zwischen den Veröffentlichungen von Ant-Zen und den vom deutschen Vertrieb Tesco angebotenen Soundbastlern nahe steht. Nun also Sound-Art und nicht mehr düsterer Power-Noise. Ich werde den Eindruck nicht los, »Skadha«, die dritte Veröffentlichung für das Athener Label Antifrost, sollte eine ähnliche Trancewirkung erreichen wie Werke von Legion. Da fehlt es definitiv an Tiefe, stattdessen werden hier elektromagnetische Wirbelstürme in Szene gesetzt, die einen ins Epizentrum kruder Electronica geleiten. Menche hat auch nicht die halluzinogene Feinheit eines Karkowski, sondern kommt als ungelenker Koloss daher. Von wegen rudimentär und das muss so direkt sein: Seine »Leckes Kabel trifft Stromschlag«-Sounds sind alles andere als »choreographiert«, haben aufgrund von dem anscheinend nicht vorhandene Interesse an taktischen Ûberlegungen an Sound keine Durchschlagskraft. Ne, leider, überzeugt mich nicht. Lieber John Duncan hören.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
13.10.2004

Schlagwörter

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