In der Fußgängerzone bläst sich jemand die Seele aus dem Leib beim gelingenden Versuch, sich am Didgeridoo in Trance zu versetzen. Kann passieren, muss aber nicht. Vielleicht handelt es sich nämlich dabei um Richard Youngs aktuelles Album, das es bei durchschnittlicher Spiellänge gerade mal auf fünf Songfelder bringt. Sinnesauflösend wummert es zum zwischen den Klangtropfen verschwindenden Gesang (Life On A Beam). In Weihrauchschwaden dunstet Youngs Stimme (Sonar In My Soul) als Echo hervor. Der Titel des Tonträgers ist dabei wegweisend: The Naive Shaman ist einfältig, weil trotz des prinzipiell weitläufigen Charakters der Stücke der Nutzungsrahmen eng gesteckt bleibt: Man kann sich treiben lassen und darin verlieren wollen.
Richard Youngs
»The Naive Shaman«
Jagjaguwar/Cargo
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