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Italienische Filmwoche 4

Vom 8. bis 15. Juni findet in Wien zum vierten Mal die Italienische Filmwoche statt und wirft einen Blick auf das aktuelle Filmschaffen in unserem südlichen Nachbarland.

Stilistisch vielfältig und thematisch weit gestreut, entwerfen die Filme von Marco Bellochio, Paolo Virzí, Ferzan Ozpetek oder Francesca Comencini ein differenziertes Bild der italienischen Gesellschaft von heute. Die Filmschau wird mit Guido Chiesas »Lavorare Con Lentezza« eröffnet.

Italien in den 1970er-Jahren

Die Geschichte spielt im Italien der Jahre 1976 und 1977. Es ist die Zeit der Studentenproteste, die Hauptfiguren des Films sind Squalo und Pelo. Ihre Geschichte trifft mit der von Radio Alice zusammen, dem historischen Piratensender, der den politischen Bewegungen dieser Jahre eine Stimme gab. Fabio Ferzetti schrieb über »Lavorare Con Lentezza« in »Il Messaggero«: »Eine freie und fantasievolle Rekonstruktion der 70er Jahre und der Studentenbewegung jener Zeit. Guido Chiesa fällt nicht in die Falle der Nostalgie, sondern beobachtet die Zeit mitscharfer Ironie. Die 70er Jahre scheinen heute so weit entferntzu sein, dass in dem Vorspann die Versammlungen der Studenten in den Unis mit ihren Anführern wie in einem komischen Stummfilm inszeniert werden. Der Regisseurarbeitet mit Feingefühl und zeigt uns ganz konkret die Gesichter, die Gesten, die Lieder, die Sprache und Jargons dieser Epoche, denn er strebt kein abstraktes Kino an. Alle Figuren aus »Lavorare con lentezza«; besitzen eine ganz einfache Eigenschaft, die in unserem Kino so oft fehlt, die Glaubwürdigkeit. »Lavorare con lentezza« markiert sehr positiv die Karriere von Guido Chiesa und hinterlässt eine tiefe Spur in unserer kollektiven Erinnerung.«

Cuore Sacro – der neue Film von Ferzan Ozpetek

Weiters zu sehen: »Certi Bambini« von Andrea und Frazzi (2004), die in ihrem Film das Leben von Jugendlichen in Neapel beschreiben sowie Ferzan Ozpeteks neuer Streifen »Cuore Sacro (Das Zimmer)« aus dem Jahr 2005. Oztepeks wunderbarer Film »Das Fenster gegenüber« lief im Dezember 2005 im Rahmen der 3. Italienischen Filmwoche.
Am 9. und am 14.6. ist Francesca Comencinis »Mi piace lavorare – Ich liebe meine Arbeit« zu sehen. Es ist ein Film über das Leben der alleinerziehende Mutter Anna. Die hat es natürlich nicht leicht und meistert ihren Alltag mit viel Sparsamkeit, Verzicht und hohem Organisationsaufwand – ein Film über eine starke Frau, mit Nicoletta Braschi in der Rolle der Anna.
Die 4. Italienische Filmwoche findet in Kooperation mit dem Instituto Italiano di Cultura (Wien), Made in Italy (Rom) und dem Ministero per i Beni e le Attività Culturali (Rom) im Votivkino statt. Alle Filme laufen in Originalfassung mit deutschen Untertiteln, das komplette Programm findet man hier:
>> Programm: www.votivkino.at/nuovocinemaitalia

4. Italienische Filmwoche
Im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien, Tel.: 317 35 71
>> Programm: www.votivkino.at/nuovocinemaitalia
>> Kartenreservierung

Home / Kultur / Film

Text
Jürgen Plank

Veröffentlichung
29.05.2006

Schlagwörter

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