Ein Krautrock-Konzeptalbum. »Ring« ist die fünfte Solo-CD des Kölner Musikers Timo Reuber (Klangwart) für Staubgold. Eine langanhaltende Freundschaft also. Die fünf Trackminiaturen tragen Titel wie »Ring ring«, »Ring frei« oder »Ringfest«, Soundtechniker Josef Suchy wird als »Ringrichter« geführt. Als Instrumente kamen nur Kaossilator, Phraselab, Stimme und die spaced-out Gitarre von Suchy in Verwendung. Man sieht schon: »Ring« ist ein Album, bei dem Reuber sich auf einige wenige Gestaltungsmittel reduziert hat, um daraus eine Quintessenz über Sound zu destillieren. Eine Klangästhetik, die große kosmische Musik verarbeitet, ohne dabei Vergangenheitsbewältigung oder aktualisierte Reminiszenzen einzugehen und stattdessen um Verschiebungen von Bewusstseinszuständen zirkuliert. »Ringer« ist da ein gutes Beispiel: ?ber den Rekurs der Spacemusik ist Techno als Trance nur einen Hinternwackler entfernt. Möglicherweise hätten Cybotron so geklungen, hätten sie mit Gitarren weitergemacht. »Ring« beamt den Hörer in einen seltsamen Spagat, als Techno noch jung und frisch war, Geschichtsaneignung und futuristischem Retro. Elektronik jenseits des Raum-Zeit-Kontinuums.