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The Tibby Vaughan

»The Vibration Of Nothing«

Little Teddy Recordings/Hoanzl

Streunende Katzen nehmen was sie kriegen und alles dazu in Kauf. Ruhmlos und ungelernt durchs Leben fristen, sich von anderen aushalten lassen, und zugleich herzlich auf die Hand schei&szligen, die einen füttert: Das ist die Kunst der Angstlosen. Aufs erste Hören möchte man The Tibby Vaughan, vier Streuner aus – ausgerechnet – München, aber tatsächlich ob des schiefen Gemautzes eine über den Schädel hauen. Oder zumindest einen Blumentopf in Richtung Sänger werfen. Verlotterter und abgewohnter Indietrash, ein bisschen Bowie’sche Eleganz, viel bekannte Riffs und tiefer Sinn für Pop, den jeder schon einmal gehört hat, ziehen sich da gnadenlos durch fünfzehn Songs. Schlecht gespielt natürlich. Mies gesungen. Voller unfreiwilliger Tempiwechsel. Inhaltlich völlig selbstbezogen, bar jeder Fremdwahrnehmung. Nervig. Aber beim zweiten Durchgang offenbart sich, dies ist der Ort, wo Pop wohnt. Kunst kommt nicht von Können, sondern vom Tun. Und wer so elegant im speckigen Polyester-Anzug auftritt, und stur wie die Zuhälter voller Selbstironie Trash aus der Hüfte schie&szligt, hat viele Live-Gigs verdient, johlendes Publikum und massive CD-Verkäufe. Und wenn nicht das, dann zumindest achtbares Mitleid. Good cat u are, Tibby.

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