Der Werbetext wirft mir Referenzen und tonnenweise Enthusiasmus entgegen. Hüsker Dü, Nirvana und Van Halen, alles in einer mit Rockenergie berstend gefüllten Senftube. Verantwortlich dafür zeichnet Van Pierszalowksi, der seiner kurzen Karriere als Port O’Brien Ade gesagt hat und jetzt eben Waters heißt. Ja, in Großbuchstaben. Aber allem Enthusiasmus zum Trotz ist »Out Of The Light« ein Gefangener der endlosen Querverweise, die man bei fast jeder Nummer ziehen kann/darf/muss. Ähnlich wie vor kurzem auch »Suck It And See« von den Arctic Monkeys. Sicher, das hier kommt weitaus druckvoller, überzeugender, fetziger daher, aber fast jedem Song sitzen ein halbes Dutzend Vorläufer im Nacken und treiben diese unbarmherzig vor sich her. Das Resultat: eine Geisterprozession durch die von Epigonen kahlgefressene Postpunk-Desertrock-Wüste. Das ist ein hartes Urteil, aber schuld daran ist der Pressetext. Muss er denn mit Referenzen um sich schmeißen? »Out Of The Light« is a spicy dish, best served without any reminiscences. Für nicht vorbelastete Ohren also ein wüstenrockiges Freudenfest, alle anderen Ohren müssen mehrmals reinhören, um die einschlägigen Altlasten zu vergessen. Dann aber passt’s.
Waters
»Out Of The Light«
City Slang
Text
Curt Cuisine
Veröffentlichung
28.09.2011
Schlagwörter
City Slang
Deeper Waters Records/Motion FX/Radar Music
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