Werfen wir mal den Begriff »Klangkonzentrat« auf den Tisch. Unser Nebenmann schaut erst skeptisch und erhöht dann um ein »elektroakustische Avantgarde«. Die Dame mit den schattigen Augen muss passen, ihr ist der Einsatz zu hoch. Kann ich verstehen. Aber nennen wir erst die Protagonisten: Carl Ludwig Hübsch an der Tuba, Roland Spieth an der Trompete und das französische Schlagwerkertrio Suboko (Pascal Gully, Regreb/Laurent Berger, Bouto/Nicolas Boutine). Gemeinsam hat man mit »k-horns« einen beeindruckenden Tonträgerabgeliefert, der die klassischen Klangtugenden aller involvierten Instrumente weitgehend ignoriert. Die Bläser klingen perkussiv, das Schlagwerk flächig, zerstäubt. Das alleine wäre primär in technischer Hinsicht interessant, aber die fünf Stücke der CD (übrigens so betitelt: »ein«, »tag«, »vor«, »zwei«, »jahren«) ergeben tatsächlich eine stimmige, teils enervierende, teils absurd überraschende Nachtmeerfahrt, die »k-horns« deutlich über die genreüblichen Noisegewitter erhebt. (Und jetzt müsste man irgendwie wieder zurück zur Poker-Metapher finden. Andererseits ?? ein Avantgardist würde sich das auch erlauben, oder?)
Suboko & Hübsch & Spieth
»k-horns«
schraum
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