Hans-Peter Falkner von Attwenger hat sinngemäß einmal gesagt: »Attwenger klingen genau so, weil wir zwa Attwenger san«. Das lässt sich eins zu eins auf Die Strottern übertragen, wenn auch mit Peter Ahorner ein unersetzlicher Textlieferant meist im Hintergrund dabei ist. Anderseits wird ja auch Tontechniker Alex Jöchtl immer mehr zum dritten Attwenger. Zwei Fast-Trios also, die auch noch verbindet dass sie beide Weltmusik machen, wenn auch sehr unterschiedliche, und damit international erfolgreich sind. Gehen soll es hier allerdings nur um Die Strottern und Peter Ahorner, die unlängst »mea ois gean/wean du schlofst« veröffentlicht haben. »Mea ois gean« ist eine Neueinspielung des gleichnamigen, vergriffenen Albums das 2003 erschienen war, bester Strottern-Stoff mit seiner maximalen Reduktion, ausgenommen vielleicht das Stück »bedingungslos«, auf dem ein fast schon grooviges Rhodes-Piano auftaucht. Es war eine gute Entscheidung das Album neu einzuspielen, nicht nur wegen des neuen Labels, sondern auch weil der Gesang von Clemens Lendl und David Müller markant besser geworden ist. Von den elf Stücken – getextet alle von Ahorner – bestechen besonders das schon erwähnte »bedingungslos« und die Duette mit Dorli Windhager, »cafe westend« und »warat i du«. Die von den Extremschrammeln bekannte Windhager präsentiert sich als phänomenale zweite Stimme. »Wean du schlofst« ist ein Live-Mitschnitt aus dem Theater am Spittelberg, bei dem Peter Ahorner die Rampensau darstellt. Mit einer gesunden Portion Bösartigkeit erzählt, liest und trägt Ahorner ausgesprochen Lustiges vor. Gescheite Wiener Lyrik und Kurzprosa ist das: »Wean du schlofst/ wia a Bolmkatzerl auf am Grammlschmolzbrot«. Singen tut Ahorner in »ich kenn ein kleines wegerl im helenenthal« wie ein Mitglied des fröhlichen Brandweinerchors, was dem Stück aber eine gewisse Deftigkeit verpasst. Für alle, die dem sogenannten neuen Wienerlied etwas abgewinnen können, ist dieses Doppelalbum Pflicht.