halo moon telescopes
The Telescopes

»Halo Moon«

Tapete Records

The Telescopes haben auf ihrem sechsten Album für Tapete anfangs Biss und tatsächlich verführt der grandiose an Suicide gemahnende Opener »Shake It All Out« zu näherer Befassung mit dem bereits 17. Studioalbum »Halo Moon«. Auf Creation Records waren The Telescopes beinahe Mainstream, doch anno 2024 ist die Band ein packender Leitstern, der eisige Kälte ausstrahlt. Und doch ist es ein Sound, der zutiefst beeindruckt. Auch auf dem Folgesong »For The River Man« stompt die Band aus wechselnden Musiker*innen um Stephen Lawrie unbeirrt weiter, wenngleich melodiöser und psychedelischer, mit markanter Harp und kristallinen Synths als Leitinstrumenten neben den Schauder evozierenden Vocals Lawries. Ein Leckerbissen auf diesem Album sind die schleppenden, dahinkriechenden Songs. Neben »Come Tomorrow« beeindruckt vor allem der Titelsong. »Der Heiligenscheinmond« ist eine Ode an das Weltall und tönt dank der depressiven Stimme von Lawrie, klingelndem Gitarren-Gekreisel und schaumgebremster Percussion wie das Verglühen eines Sterns, der zum kalten Planeten mutiert. Zwischendurch schneien Songs herein, die Psychedelia, Shoegaze und Spacerock vereinen, bei etwas angezogenerem Tempo. Und was für ein Fade-out: »This Train Rolls On« atmet zwar aus den letzten Zügen, doch diese hymnisch getragene Orgel, dieser verzagte Gesang, dieses feierliche Ausfließen: Dieser Song ist eine sechseinhalbminütige psychedelische Offenbarung des scheinbar Kläglichen und doch zäh in Spacerock-Umlaufbahnen Verglühenden.  

Home / Rezensionen

Text
Alfred Pranzl

Veröffentlichung
11.10.2024

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