Die Geschichte des aus Austin, Texas stammenden Musikers Alejandro Rose-Garcia aka Shakey Graves könnte für einen Americana- und Alternative-Folk- Musiker passender nicht sein. Erste Auftritte führte er in einem One-Man-Band Set-up durch und nahm so 2011 auch sein erstes Studioalbum »Roll the Bones« auf. Danach wurden Mumford & Sons und Edward Shard auf ihn aufmerksam und buchten Shakey Graves für ihre Tour als »Busker«, also als Straßenmusiker, der vor den Locations spielte. Nach seiner immer größer werdenden Bekanntheit wurde auch der Bürgermeister von Austin auf ihn aufmerksam und verlautbarte gemeinsam mit Rose-Garcia den »Shakey Graves Day« am 9. Februar, an dem er jährlich seine Alben, darunter auch unveröffentlichte, auf Bandcamp auf Pay-what-you-want-Basis verkauft. Unter diesen Vorzeichen veröffentliche er nun am 9. Februar 2023 auch »Deadstock – A Shakey Graves Day Anthology«. Sein Sound ist geprägt von einer Rawness, Kompaktheit und Reduziertheit, die man selten hört. Zu den düsteren Songs auf diesem Album zählt »Who died?«, ein Track, der Hörer*innen die Landschaft von Texas vor das innere Auge zaubert. Ebenso finden sich vier Live-Versionen von Songs auf dieser LP, eine davon ist »Look Alive«, ein Titel, der sich ideal eignet, um diesen Musiker jemandem vorzustellen, der ihn noch nicht kennt: wenige Instrumente, ein perfekter Spannungsbogen, vielseitige Emotionen in der Stimme und gezielt eingesetztes Gitarrenspiel, zusammen mit dem Faktor der Live-Aufnahme, die noch das gewisse Etwas zum Song hinzufügt. Der beste Track auf dem Album ist aber »Not Wife«, ein leichterer, zurückgelehnter Song, der ein wenig an Kevin Morby erinnert, nur mit mehr Rock’n’Roll. Man kann nur hoffen, dass Shakey Graves bald wieder seinen Weg nach Wien findet, nachdem er erst im November 2022 im Wiener Flex ein Konzert gespielt hat. Bis dahin müssen die vielen Live-Versionen der Veröffentlichungen dieses Künstlers reichen.
Shakey Graves
»Deadstock – A Shakey Graves Day Anthology«
Self-Release
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