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E

»Negative Work«

Thrill Jockey

E, eins der vielen Projekte von Thalia Zedek (Come, Live Skull) formierte sich 2013 in Boston in Zusammenarbeit mit dem Musiker, Instrumentenbauer und Steckdosenmaler Jason Sidney Sanford ebenfalls an der Gitarre und am Mikro und mit viel Erfahrung in der Noise-Szene (seine Band Neptune tourte mit allen Größen der Szene) sowie dem Schlagzeuger der Bostoner Indie/Slowcore-Berühmtheit Karate Gavin McCarthy, der auch singen kann. Das am 25. Mai 2018 erschienene zweieinhalbte Album, »Negative Work« (2016 »Foundations/Trials«, 2013 »E«, frühe Aufnahmen und Live-Zeugs auf Kassette only) ist wie ein Stein, der einen Berg hinunterrollt und immer schneller wird. Man muss sich diesen Brocken allerdings als einen freundlichen vorstellen, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. E machen Alternative-Rock mit Noise-Rock-Elementen: also Dynamik, ein treibendes, rhythmisches, trockenes Schlagzeug und ein oft repetitiver Bass als Grundlage für verzerrte Gitarren, die dann wieder wie ein weiteres Rhythmusinstrument das Schlagzeug unterstützen, wenn sie nicht gerade schräge Sounds beisteuern oder eben mit liebreizenden Melodien die sanfte Seite, das Melancholisch-Sehnsuchtsvolle der Texte unterstreichen. Das Album hat die Schnelle der post-punkigen Live Skull, den eindrucksvollen Klagegesang von Zedek, die jedoch neben dem wuterfüllten Klagen auch ihre äußerst harmonischen, traurigen Töne hallen lässt, wie man sie ja auch von ihrer Band Come nur zu gut kennt. Dahingehend jedoch teilt sie sich mit Sanford die Bühne, dessen ruhiger, manchmal fast ins sanfte Sprechen gehender Gesang gut neben ihr funktioniert. Man merkt dem Album an, dass einige Jahre (Live-)Erfahrung im Spiel sind: Es wirkt als Ganzes äußerst akkurat, ohne wirkliche Schwächen, aber mit einigen Höhepunkten, wie beispielsweise dem rührenden »Hole in Nature« oder »Hollow«, wirklich ein Höhepunkt von Zedeks Arbeit, und macht Bock auf eine Live-Show. Am 8. Juni 2018 im Venster 99 gemeinsam mit Tokan, gehosted von Bloodbeat!

Home / Rezensionen

Text
Lutz Vössing

Veröffentlichung
06.06.2018

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