Echo Collective ist ein belgisches Kammermusik-Ensemble, das den Bereich der klassischen Musik in den letzten Jahren oft verließ, um sich in anderen Musikgenres umzutun. So gab es eine mehrere Jahre dauernde Kollaboration mit dem im Februar verstorbenen Filmkomponisten Jóhann Jóhannsson und vor Kurzem spielte das siebenköpfige Kollektiv Erasures »World Be Gone« gemeinsam mit Andi Bell neu ein. Das Album erschien unter dem Titel »World Beyond« und ist durchaus hörenswert. Pop scheint den klassisch sozialisierten MusikerInnen zu liegen, beziehungsweise übt das eine oder andere Werk der Populärmusik genügend Faszination auf sie aus, um sich auf weitere Interpretationen einzulassen. Die Wahl fiel auf Radioheads »Amnesiac« und nunmehr sind die zwölf Tracks von »Packt Like Sardines in a Crushd Tin Box« bis »Life in a Glasshouse« in der Instrumentierung mit Violine, Harfe, Bratsche, Cello, Klarinette, Saxofon, Fagott, Klavier und Perkussion zu hören.
Das Ergebnis ist, ja eh, schön. Vielleicht zu schön, zu glatt und eher Richtung Easy Listening gehend, fatalerweise an Projekte wie The London Symphony Orchestra »Plays The Music of the Beatles« oder Christian Kolonovits’ VSOP erinnernd. Ich vermisse die markante Stimme Thom Yorkes – oder eben irgendeine Stimme, mir fehlen die schrägen Soundeffekte, eben alles, was »Amnesiac« ausmacht und ohne das einfach nur schöne Melodien in angenehmen Arrangement übrigbleiben. Fairerweise muss hier folgende Stellungnahme angefügt werden: Die Verfasserin des Beitrags bekennt, dass »Amnesiac« eines ihrer all-time-ever Lieblingsalben darstellt und es ihr wahrscheinlich sowieso keine Interpretation/Coverversion recht machen kann.