26 Songs? Melvins? Da ist was faul. Richtig, »10 Songs« hieß die erste Melvins-LP aus ’86, und die sie haben sie kurzerhand neu eingespielt. Dieses Meta-Idio-Doom-Rock-Revisionarium wird durch die Original-Aufnahmen ergänzt, die sie aber nicht schnöde vom Master gezogen haben, sondern unter Verwendung einer superabgenudelten Platte mitdraufgepresst haben. Dieses zerstörte Kratzen und Grammeln kommt voll Vinyl-authentisch daher. Zusätzliche Lo-Fi-Lasterhaftigkeiten kommen dann in Form vermutlich noch früherer Demoaufnahmen, die manche Songs in einer Drittversion präsentieren. Track 26 verbirgt sich hinter einer Viertelstunde Backstage-Geplauder und bringt kaputten, sowie völlig überflüssigen Garagen-Bluesrock. Fern dieser formatfüllenden Verstörungen, deren Details hier aus Platzgründen verschwiegen werden müssen, wirft dieser Material-Inzest nicht nur alle wichtigen Fragen zur Ästhetik von Rock auf, er beantwortet sie auch gleich.
Melvins
26 Songs
Ipecac
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