Schöpfungsmythen erzählen, wie die Welt so geworden ist, wie sie heute ist. Egal ob Maori (Neuseeland), Mande (Afrika) oder Yuma-Sioux (Nordamerika): Indigene Gruppen auf der ganzen Welt haben ihre eigenen Mythen zur Entstehung der Welt. Wie die Ainu (Japan) sich die Erschaffung der Welt vorstellen, erzählt Krohn so nach: »Am Anfang war die Welt ein verschlammter Tümpel, alles war kalt, verlassen, nichts regte sich. Dann formte der Erfinder eine Bachstelze, damit sie hinunterflog und die Erde machte.«
Lesebuch, nicht nur für Kinder
111 dieser Erzählungen hat der in Nordrhein-Westfalen geborene und in der Schweiz aufgewachsene Autor Tim Krohn gesammelt und im vorliegenden Band neu erzählt. Krohn bedient sich dabei zweier Figuren – Elisa und Annina -, die er selbst kreiert. Den beiden werden die Mythen gleichsam vorgelesen, sie kommentieren diese und führen sie auch gleichsam in ihre eigene Realität über. So hat Krohn ein Lesebuch geschaffen, dass nicht nur in die Adventzeit passt, sondern das ganze Jahr hindurch der geeignete Vorlesestoff für Kinder ist.
Schweizer Märchen und Schöpfungsmythen
Das Buch wurde von Kat Menschik schön illustriert, in einfachen und klaren – an Holzstiche erinnernde – Zeichnungen, verpackt ist es in einem bunten Hardcover. Vor den Schöpfungsmythen der Welt hat sich Krohn mit Schweizer Märchen beschäftigt und diese nacherzählt – dieses Buch war in der Schweiz ein Bestseller und wurde auch in Bühnen- und Hörfassungen umgesetzt.
Tim Krohn: »Warum die Erde rund ist. 111 Schöpfungsmythen, gesammelt und neu erzählt von Tim Krohn, illustriert von Kat Menschik.« 188 Seiten. (Eichborn: Frankfurt am Main: 2008), €16,95