Zarah Leander wurde 1907 in Karlstadt, in der schwedischen Provinz, geboren. Die Aufnahme an der Stockholmer Schauspielschule Dramaten schaffte sie zwar nicht, dennoch geht sie ihren Weg unbeirrt weiter und schafft den endgültigen Durchbruch 1936 in Wien. Sie nimmt ein lukratives Filmangebot der UFA an und lebt in den 1940er-Jahren in Hitler-Deutschland – eine Tatsache, die sie nach ihrer Rückkehr nach Schweden zur persona non grata machen. Spionagegerüchte machen die Runde: Hat Leander für die Sowjets gearbeitet?
Zarah Leander: Politische Idiotin
Sehr stilsicher beschreibt Jutta Jacobi ein in historische Ereignisse verstricktes Leben, Zarah Leander hat sich selbst als »politische Idiotin« bezeichnet. Jacobi thematisiert Leanders Sucht nach Anerkennung auf der Bühne genauso wie jene nach Alkohol. Sie zeigt Leander als Herrin des Gutes Lönö, das sie sich von den ersten Einnahmen ihrer Plattenaufnahmen kauft und verschweigt auch ihr ewiges Lampenfieber nicht. Künstlerische Tiefpunkte sind Auftritte bei Kaffeefahrten.
Schwedische Quellen
Jutta Jacobi hat für ihr spannendes Buch erstmals schwedische Quellen genutzt, sie hat den schwedischen Journalisten und Leander-Archivar Harald Hultman und Leanders Bruder Jonas Hedberg aufgesucht. Das Buch ist durch einige gut geschriebene Features Jacobis aufgelockert, eines beschreibt die kuriose Einweihung eines Denkmals für die Diva in Karlstad. Zarah Leander starb am 23. Juni 1981 an einer Gehirnblutung.
Jutta Jacobi: »Zarah Leander – Das Leben einer Diva« (Hoffmann und Campe: Hamburg: 2007), S.287, €22