Fieldrecordings zwischen Natur und Kultur: »Wildlife« versammelt Aufnahmen aus zoologischen Gärten in Berlin, Paris, Barcelona und Amsterdam und gibt einen guten Einblick auf die dünne Grenzlinie zwischen »natürlichen« und »artifiziellen« Prozessen. Die Aufnahmen wurden vom englischen Installationsmusiker Justin Bennett, der letztes Jahr die Istanbuler Biennale bespielte, ursprünglich für ein Tanztheaterstück von Eva-Cecilie Richardsen gemacht und später im Studio und in Liveperformances weiterverarbeitet. Stationen sind etwa Kinder, die Affen imitieren, quakende Kröten, Wasser- und Windrauschen oder der Lärm in einem Tropenhaus. Dieser »Audio Guide«, der sich anhört wie ein Trip in verschiedene Habitate rund um die Welt, setzt natürlich ab und an auf dokumentarische Verweise. Aber wie »real« sind choreographierte Klänge von Tieren in Gefangenschaft? Nichtsdestotrotz geht es auch und besonders darum, die Ohren für die akustischen Phänomene imaginativer Hybrid-Habitate zu sensibilisieren. Zu dem ambitionierten Projekt passt die edel aufgemachte Verpackung mit ausklappbarem DINA2-Poster und großflächigen S/W-Fotografien.
Justin Bennett
»Wildlife«
spore.soundscaper.com
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