Die Veröffentlichungen der im Jahr 1977 in Leeds gegründeten und politisch einst ganz links ausge- richteten Gang of Four zählen mit zum Besten – »Entertainment!« (1979), »Solid Gold« (1981) -, das Post-Punk zu bieten hat(te). Bereits mit dem Ausstieg von Bassist Dave Allen endete jedoch die kreativste Phase der Band abrupt. Auf ihrem dritten Album »Songs Of The Free« (1982) schlug man wohl recht erfolgreich Disco-Töne an, danach gab es aber erst wieder Erwähnenswertes mit »Return The Gift« (2005), wobei es sich um Neuaufnahmen alter Stücke bzw. Remixe handelte. »Content« (2011) überraschte dann wieder mit Klängen, die ein Remake der Anfangszeiten andachten, was aber bereits zwei Dekaden früher angebrachter gewesen wäre. Recht ärgerlich, dass Andy Gill als einzig verbliebenes Originalmitglied – Sänger und Mastermind Jon King verließ GoF im Jahr 2012 – nun den Nerv besitzt, »What Happens Next« als Bandalbum zu veröffentlichen. Vorteilhaft für ihn, dass Herbert Grönemeyer, der mit seinem eigenen Label Grönland das Krautrock-Revival verdienstvoll pushte und darauf auch besagtes »Content« veröffentlichte, zweimal (»The Dying Rays«, »Staub- korn«) die Leadstimme übernahm und neben dem King-Ersatzvokalisten John »Gaoler« Sterry zudem Alison Mosshart (The Kills) zweimal zum Einsatz kam. Alles in allem enttäuscht dieses Album jedoch mit radiofreundlichem Erwachsenenrock-Gedudel. Aber wie Jon King bereits sang: »To Hell With Poverty«.