Der Seebär ist ja ein eher schwerfälliges Tier, das gerne liegt und balzt. Ohne überzeugende Eleganz an Land und unter Wasser, und seit den Siebzigern von Naturfilmern aus aller Welt wegen der spektakulären Bullenkämpfe verfolgt, hat der Säuger erfreulicherweise keinerlei Gemeinsamkeiten mit der gleichnamigen Band. Die sieben Isländer rund um Gründer Sindri Snær Sigfússon stehen im Gegenteil für leichtfüßigen Indiefolk mit fragiler Sanftheit. Stand Sigfússon, den der »Rolling Stone« den isländischen Beck nennt, anfangs noch allein auf seiner Low-Fi-Insel, singen und spielen nun auf dem zweiten Album alle mit, was gerade live schon fast wieder zu gut klingt. Leichtfüßige Melodien umschmeicheln mit lieblichen Texten. Vom» Lion Face Boy« zum »Wolfboy«, von Sommer bis Winter, und Bäumen und Blättern geht der Reigen in schöner, kuscheliger Zartheit. Kein Schaden nicht, sind wir doch, wie der Seebär, gesellige Tiere.
Seabear
We Built A Fire
Morr Music/Indigo
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