Das Spannende an Couscous ist das Prinzip der Transgression das sich die Band an die Fahnen heftet. Dies trifft sowohl stilistisch zu, als auch weltanschaulich und manifestiert sich etwa in der musikalischen Zweckentfremdung von Alltagsgeräten oder der starken Konzentration auf visuelle Aspekte bei Konzerten des Quartetts. »Misunderstandings and recombinations of auditive and visual fragments of urban space« heißt es dazu auf der Facebook-Seite von Couscous. Klingt nach Anmaßung im Schutzmantel wiedererkennbarer Popkoordinaten? Ganz im Gegenteil. Das Basteln, die Bricolage und die Tüftelei verlaufen sich nicht im Refugium des reinen Selbstzwecks, sondern bekommen an den richtigen Stellen mal psychedelische, mal rockige Sporen ins räudige Fleisch getrieben. Im Gegensatz zum 2006 erschienenen Vorgängeralbum ist »Trans« klar als Bandoutput zu erkennen, was der Qualität der Songs zuträglich ist. Sei es in der Space-Variante (»Ben Hur«) oder im »On The Corner«-Traktat (»Sai Baba«), die Feinheiten entstehen bei Couscous in der Interaktion. Mit einem Augenzwinkern schicken sie uns an der Supermarktkassa vorbei, holen verschmitzt ihre Gameboys vom Dachboden (beides in »Scannertrip«) und unterziehen darüber hinaus das Konzept des Saxofon-Solos einer Neudeutung (»Namaste«).
Couscous
»Trans«
Pumpkin Records
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