1999 war ein ereignisreiches Jahr für Bernd Fleischmann. Die Geschichte geht in etwa so. Ehemaliger Schlagzeuger von Hardcore-Bands bringt dem Rhiz ein Tape, welches begeistert aufgenommen wird. Beim Picknick im Rhiz an einem verschlafenen Sonntag-Nachmittag im Jänner 1999 erobert er endgültig die Herzen der Szene. 3 Monate später kommt die erste CD bei Charhizma raus und am Ende des Jahres wird schon ein Auftragswerk des Museumsquartiers bei Kunst auf der Baustelle aufgeführt.
Ebendieses wird nach fast zwei Jahren jetzt veröffentlicht. Wie der Titel »TMP« vermuten läßt, lag es lange Zeit hoffnungsvoll im temporären Folder auf der Festplatte, um dann doch noch das Licht eines Plattendeals zu sehen. Doch Zeit scheint für Fleischmann trotz der sich überstürzenden Karriere-Ereignisse keine Rolle zu spielen. Dieses nur einmal auf der Baustelle des Museumsquartiers aufgeführte Stück hat alle Zeit der Welt, naja soviel eben auf eine CD passt. Nämlich 70 Minuten. In einem Durchgang wohlgemerkt. Der von Fleischmann bekannte Mix von melancholischen Melodien und Noise-Elektronika entwickelt sich in aller Ruhe und das Publikum kann mitverfolgen wie der scheinbare Noise harmonisch mit den Melodien verschaltet wird. Eben das macht Fleischmanns Qualität aus – das Geräusch steht ähnlich wie bei Fennesz in einem harmonischen Gesamt-Gerüst und ist nicht bloß schräge Beigabe.
Bernhard Fleischmann
TMP
Charhizma
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