Nie so gut wie Grandaddy und nie so berühmt wie Modest Mouse, einfach nicht so richtig outstanding, und das nun auch schon seit über zwanzig Jahren. Was treibt Doug Martsch nur an, immer wieder weiter machen? Wohl nichts anderes gelernt, ha, aber dass sich Hartnäckigkeit nicht bezahlt macht sollte gerade er am besten wissen. Das neunte Album wieder mit den alten Wegbegleitern einzuspielen muss jedenfalls artig anstrengend gewesen sein. Gattin Karena Youtz berichtet von kompletter Einigelung im Studio, von konstanter Unzufriedenheit mit Gitarrenläufen und zerknüllten Textentwürfen am Boden. Ja nun, es ist hart, einmal ein Gott des Indierocks gewesen zu sein. Vor allem, da sich die Welt seit den Neunzigern weiter gedreht hat, klingt »There Is no Enemy« tatsächlich viel zu bemüht und trotzig. Schöne Gitarrenläufe und epische Melodien hin oder her, das ist das Album, das Neil Young aus lauter Langeweile gemacht hätte, und Pavement aus lauter Verwirrung.
Built To Spill
There Is No Enemy
ATP Recordings/Bounce
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