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Fatima Spar

»The Voice Within«

Hoanzl

Fatima Spar und das Jazz Orchester Vorarlberg zusammenzuführen, das ist wie 2 und 2 zusammenzählen. Das ergibt bekanntlich Vier und ist ebenso bekanntlich das Resultat von 2 mal 2 bzw. 2 hoch 2. Die letztere Schreibweise ist zutreffender, denn auf das »hoch« kommt es an, das ist, was eigentlich herauskommt: Hochstimmung, Hochgenuss, Hochform, um nicht zu sagen, Höchstform. Aber genug der Wortspielerei. Muss man die türkischstämmige Vorarlbergerin noch jemanden vorstellen, die sich mit ihren Freedom Fries sonst souverän zwischen Swing, Calypso, Balkanpop und Orientalismus bewegt? Dass sich sowohl stimmlich als auch technisch eine vollwertige Jazzdiva in Frau Spar verbirgt, ist jetzt keine allzu große Ûberraschung. Dass sie sich, nachdem der Plan ursprünglich war, eine Swing-CD in türkischer Sprache herauszubringen, das Jazzorchester Vorarlberg als kongenialen Partner suchte, war dann der Plan B, der zum Glücksfall wurde. Denn das sonst unter Clemens Wenger agierende JOV hat ja schon mehrfach bewiesen (zuletzt auf der etwas experimentelleren CD »Morphing«), dass es einen herrlich dynamischen, in alle Richtungen offenen Bigbandjazz exekutieren kann, in dem prickelnde Grooves, gewitzte Breaks, satte Bläsersätze, Spielfreude und die Lust am zweckdienlichen Experiment problemlos ineinanderfließen. Die von Fatima Spars langjährigem Partner Philipp Moosbrugger zusammengestellten Songs fanden darum in JOV-Arrangeur Philip Yaeger und seinem Ensemble einen äußerst fruchtbaren Boden. So kurzweilig, so lässig, so ideensprühend hat man schon lange kein vergleichbares Projekt gehört. Hier hätten auch die alten Meister des Jazz den Hut gelüpft, hier zuckt es auch Genrefremden im Kniegelenk, hier wird sogar Hochkultursnobs heiß unter dem Krawattenknopf. Fazit: Höchstnoten auf ganzer Linie. Oder hier passender: Hochnoten!



«the voice within» wird am 7.5.2015 im Wiener Konzerthaus präsentiert.

 

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