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The Talking Book

»Talking Book II«

Koolarrow Records

The Talking Book releasen mit ihrem gleichnamigen Album eines, das zum genauen Hinhören drängt, so variationsreich ist die Komposition und bedrängend dessen Grundtenor. »A Crumbling Mind« beispielsweise hält, was es verspricht. Das Narrativ ist ein dystopisches – soundästhetisch verstärkt durch unverständliches Gerede, teils pathetisch-episch anmutende Motive und Bedrängtheitsgefühle evozierende, zermahlende Synths. Die darauffolgende Nummer »Zastava« läutet mit einem Gong ein. Das Zittern und Beben scheint überwunden, die Atmosphäre beruhigt, zumindest kurzweilig. Jene »Early Sorrows« (Track 6) flammen sogleich wieder auf, ein Kampf tritt zutage, es folgt ein musikalisches Shooting, Scherben klirren, das Outro läuft leer. Auch beim nächsten Übergang wiederholt sich das Thema der Sturmesruhe, das im hellen Ambient seine passende Ausdrucksform findet. Das Spiel mit tiefen Bässen unterstreicht das Leitmotiv des Konfliktes, der naturgemäß zwischen zwei Polen oszilliert. Auch wenn das Album Boards-of-Canada-esk anmutet und Elemente des Drone vermehrt eingesetzt werden, ist der persönliche Duktus doch zu stark, das Album zu experimentell, um eine Kategorisierung zu wagen. »Talking Book II« ist ein Konzeptalbum, das sich zum Durchhören anbietet und dessen cineastischer Charakter im Grunde schon im Cover ersichtlich wird.

Home / Rezensionen

Text
Pamela Hauer

Veröffentlichung
15.05.2020

Schlagwörter

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