DJ Shadow veröffentlicht ein neues Album, und die gesamte Musik-Hörerschaft und -Presse kommt in Verehrung angekrochen. Wäre ich DJ Shadow, käme ich mir wahrscheinlich schon verarscht vor, würde ich all die Reviews lesen, die diese Platte in letzter Zeit unreflektiert in die Höhe jubeln.
Sicherlich, »The Private Press« ist ein meisterlich produziertes Album, das sich von vorne bis hinten angenehm hört und mit seinen, aus Raregrooves und (manchmal mehr, meistens weniger) obskuren Jazzplatten zusammengesampelten Tracks, Downbeat-Fans wie HipHop-Freunde im Lauschen vereint. DJ Shadow erfüllt die Erwartungshaltungen seiner Fans nach Strich und Faden, und flicht im Zweifelsfall lieber Reminiszenzen an das Vorgängerwerk, als Ausblicke in die musikalische Zukunft ein. Ganz auf Chillen ausgelegt darf die Platte nur ja nicht überraschen oder gar einmal anstrengen. Dadurch verliert das Album aber bald jegliche Spannung, plätschert mit zunehmender Boringitis dahin und ist bereits beim letzten Nachhall schon wieder aus dem Gedächtnis.
DJ Shadow
The Private Press
A&M Records
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