Beth Ortons letztes Album »Daybreaker« erschien Mitte 2003. Ein halbes Jahr später wurde nachgereicht, was des Mutterschiffes Kehrseite sein soll. Weder Fisch noch Fleisch, weder gut noch böse, weder jenseitig noch ganz von dieser Welt. »The Other Side Of Daybreak« beinhaltet, was wahrscheinlich auf Single-Rückseiten gepackt werden könnte, würde Orton selbige aus dem »Daybreaker«-Album auskoppeln. Drei neue Songs in gewohnter, und das bedeutet hier natürlich immer auch hoher Qualität, damit dies auch gesagt ist, zwischen Folk und Pop, immer mit der nie anfechtbaren Hinzufügung von leisen elektronischen Spielereien. Wie verbunden Ortons Schaffen der elektronischen Musik ist, davon zeugen dann die sieben anderen Tracks (!) auf diesem Album. Remixe von ausgewählten »Daybreaker«-Stücken, u. a. von Four Tet, den Two Lone Swordsmen und Roots Manuva, der aus dem Titelsong eine HipHop-Nummer bastelt. Interessant an dem ganzen Unterfangen ist, wie gut sich Ortons Gesang in die umstrukturierte Rhythmik einfügen lässt und wie rücksichtsvoll die Remixer denn doch mit dem Songmaterial umgehen und tendenziell wieder Songs aus den Stücken machen. Die eine oder andere Nummer zerfasert wohl und scheitert an Überlänge. Das Album als solches bleibt denn auch eher wegen der schon erwähnten drei neuen Stücke empfehlenswert, denn ob des Rests. Interessant allemal, was da präsentiert wird, aber das Original steht da drüber. Weit.
Beth Orton
The Other Side Of Daybreak
Heavenly
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