Ein Doppel-CD Brocko Bolocko mit allem, was die Band jemals aufgenommen hat. Die New Yorker Combo liebte sperrige, sich wiederholende Strukturen mit scheppernden Stahlkesselbeats und vor allem restlos übersteuerte Aufnahmen. Ein Schöpfen aus dem Vollem, was die Extremwerte der Rockmusik betrifft, kennzeichnete ihren Sound. Angelehnt an die Chicagoer Post-Now-Wave-Szenerie, tuckerten sie unermüdlich in den Terrains wahnwitziger Spielweisen und ließen vor allem live kein Paar Ohren unverstöpselt. Ihre Platten sind meist live aufgenommen worden, am besten gefiel es ihnen unter der Manhattan Bridge, wo zwei ihrer vier Veröffentlichungen eingespielt wurden. Ein Saxophon gehört da natürlich hin, sonst gibt es klassische Rock-Instrumentierung, ein wenig Keyboards und Sampling und keinen Gesang. CD2 verdeutlicht die Entwicklung der Band hin zu subtileren Herangehensweisen, nicht mehr der totale Overkill ist im Visier, sondern die vorher vernachlässigten, prinzipiell unbegrenzten Möglichkeiten des eigenen Ausdrucks, nach Belieben auch in ruhigeren Varianten. Verglichen wurden sie mit Albert Ayler und Can und ausnahmsweise passt das sogar. Irgendwie. Schade. Um. Die. Band.
Laddio Bolocko
The Life & Times of
No Quarter
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