Ein verwirrender Titel für ein sehr gutes Album. Die Väter des Reggae sind natürlich nicht UB40 selbst, sondern die Sänger und Mixmeister, die die Band eingeladen hat. Schieben wir den Lapsus einfach auf die Plattenfirma, und konzentrieren wir uns auf die Musik. Eine lange und eindrucksvolle Liste, von Interpreten wie Max Romero, John Holt, Ken Boothe, Mighty Diamonds bis zu Mixern wie Sly and Robbie oder Danny Brownie, obwohl ein Großer fehlt, und zwar The Upsetter Himself, Mr. Lee Scratch Perry. Warum? Na ja, in einem dreckigen Business fällt die Antwort nicht schwer, und, ganz ohne Zynismus, man sollte besser nicht die Bankkonten der frühen Reggae-Heroen mit denen ihrer Promoter oder Coverbands vergleichen. Die CD ist musikalisch Gesehen ganz witzig, aber als historisches Dokument ist sie einfach Scheisse. Über den Reggae-Zirkus erfährt man besser etwas in dem wunderbaren Buch »People Funny Boy« von David Katz (Payback Press / www.canongate.net). Ich frage mich, ob UB40 einfach ihren Mentoren Tribut zollen wollten und ob sie sie in der Tat auch bezahlt haben?
UB40
The Fathers of Reggae
Virgin
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!