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Ben Martin

»The Endless Stream Of Everything«

Violet Noise

Die gute Nachricht zuerst: »The Endless Stream Of Everything« dauert nur etwa 45 Minuten. Scherz beiseite, es gibt an der neuen Platte von Ben Martin dann doch so manch Positives zu verzeichnen: Das farbenprächtige Albumcover, den durchgehend schönen Gesang des St. Pöltners oder den tollen Lapsteel-Opener »Aeroplane Cemetery«. Auch »Snow«, der zweite Song, geht noch als charmanter mood lifter durch. Doch gleich anschließend verliert sich Martin in Beliebigkeiten. »Cracks« trifft die formatradiogerechte Mitte zwischen Jack Johnson, Jackson Browne und den Doobie Brothers. Feuchter Traum? Eben. Die Melancholie hat Martin weitgehend aus seiner Musik verbannt, was für den Künstler Zeichen einer musikalischen Befreiung sein mag (siehe auch die kathartischen Texte), dem Publikum aber nicht zum Vorteil gereicht. Dabei wäre die »we-are-one-big-family-and-we-are-happy«-Stimmung alleine ja noch okay. Doch »The Endless Stream Of Everything« leidet an grober Ûberproduktion, was vor allem in den schnelleren Songs zutage tritt. Im Strudel des komprimierten Sounds geht das Lauschige Martins früherer Platten größtenteils verloren. Jene Momente in denen es sich noch Bahn bricht (»Shattering Sound«, »Recall«) sind rar. »The Endless Stream Of Everything« als EP zu veröffentlichen, wäre wohl die klügere Wahl gewesen.

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