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Jim Haynes

»The Decline Effect«

Helen Scarsdale Agency

Wir stehen am Beginn einer Entrhythmisierung  der Gesellschaft. Alles was im Takt ist, ist eine ewig oft wiederholte und fast schon bis zur Neige leergemolkene Idee, die die meisten im besten Falle langweilt (Pop, Vierviertelbeat, »Groove«, Berufsleben, Ausbildung, Vierjahrespläne der Regierung, Mieten usw.) und im schlimmsten Falle zur Wei&szligglut bringt (schlecht gemachter Pop, sowie die Bankwirtschaft, der Energieverbrauch, der Fordismus, voraussehbare Machtverschiebungen – der Tanz des Strebens nach der Pecunia ist der Zweivierteltakt …). Zu sehen an allen Orten ist, dass sich immer mehr Menschen gegen diese Taktung der Gesellschaft stellen. Darunter befinden sich viele Künstler wie Jim Haynes, die sich neue Wege erschlie&szligen und zeitvolle Musik machen wollen – zeitvoll, denn diese Musik braucht Zeit, stellt sich dem Durchskip-Hören entgegen. Field-Recordings, sequencer-generierte Geräusche, Drones, Rauschen und darunter rostige Sounds, ohne Rhythmus, ohne Melodie, ohne Plot, ohne Ende. Fordernd und dynamisch, so wie der umtriebige Jim Haynes selbst auftritt. Ein Künstler, der durch seine vielen Interessen und Kooperationen genau dem neu gesuchten Typen entspricht, wie ihn sich eine von der Taktung sich abwendende Gesellschaft vorstellt; der alles macht, alles kann, sich mit allem einlässt und an den richtigen Stellen vermeidet. Intelligente Subversion, die an allen Orten  im Moment brodelt, ist das tragende Element der Doppel-CD und wohl das Erkennungsmal der Eingeweihten.

Home / Rezensionen

Text
Adrian Flux

Veröffentlichung
21.10.2011

Schlagwörter

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