Das Cover, bis auf den zartgefärbten Albumtitel in schwarz-weiß gehalten, zeigt einen nachdenklichen Thomas Dybdahl in Nahaufnahme. Sein Blick ist zu Boden gerichtet, taucht anstatt an einem – zugegebenermaßen nicht einsehbaren – Gegenstand haften zu bleiben in die Leere ab. Körperhaltung wie gewähltes Bildformat implizieren Nähe und Wärme. Freilich gebricht es der Intimität ein wenig ob der papierenen Distanz. Auf Nähe lässt sich Dybdahl jedenfalls im Songwriting ein, das die Einblickgabe nicht scheut. Deshalb ist »… That Great October Sound« auch keine Textabschrift beigeheftet, sondern sind Auslösung und Begleitumstände des Verfassens der einzelnen Stücke in erklärende Worte gehüllt. Dass Thomas Dybdahl erst 24 ist, merkt man weder seinem Aussehen noch musikalischen Ausdruck an. Persönlich sieht er Ähnlichkeiten zu und Vorbildwirkung von Neil Young, Jeff Buckley und Ryan Adams. »All’s Not Lost« wiederum lässt mit seiner aufraffenden Fröhlichkeit und Weltumarmung vermuten, The Polyphonic Spree seien um ein Chormitglied geschrumpft. Das Album schafft eine enorme Gefühlskomplexität. Egal, ob Melancholie das Auge trübt, Lebensfrohgemut hervorblitzt, dringend nach seelischem Aufbau gefragt oder Trost verlangt wird oder Euphorie groß anwellt – in keiner Stimmung berühren die Lieder das Trommelfell unangenehm kratzend, sondern wunderbar schmeichelnd.
Thomas Dybdahl
... That Great October Sound
CCAP
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