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Simian Mobile Disco

»Temporary Pleasure«

Wichita Records

So machen die 1980er wieder Spa&szlig. Oder war’s nun doch die Jetztzeit? Hätten SMD für ihre zweite Platte verlauten lassen, dass es sich dabei um eine frisch gehobene, verschollene Maschinendisco-Perle handeln würde, man könnte es ihnen beinahe ungeniert abnehmen. Aber gut, das kennt man ja von Scissor Sisters und Konsorten, obwohl ich ja versucht bin, SMD eher in der Ecke »Daft Punk mal Justice« zu parken. Der stilisierte Gesang (u. a. von Alexis Taylor – Hot Chip, Beth Ditto – Gossip und Telepathe-Girls), oft nicht mehr als ein auf ganzer Tracklänge schmalzig-schmachtend durchgezogenes »Uuh« und »Aah«, geht sich wunderbar als pop-geerdeter Wave-Sound von Heaven17 abwärts aus. Mein Favorit dabei: »Bad Blood« mit einer Moog-geschwängerten pseudo-Latin-Melodie, die fast an die diesbezüglichen Hinterfotzigkeiten von Yello denken lässt. Und weil wir es mit einer wunderbar doppelbödigen, räudig glänzenden Referenzpop-Platte zu tun haben, kommt »Turn Up The Dial« als Nummer daher, bei der sich SMD sehr wahrscheinlich mal Outkast angehört haben. Schon praktisch: Mit »Temporary Pleasure« haben Sie ungefähr dreissig Platten in einer. High-End-Pop mit beträchtlichem Chartspotential. Ewig rotiert die Discokugel?

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