Ein nicht religiöser, sozialistisch geprägter Bildhauer baut eine Kirche. Schnell erhielt Fritz Wotrubas Betonblock-Sakralbau am Wiener Georgenberg die Spitznamen »Trümmerkirche« oder »Ruinenbau«. Die Belvedere-21-Ausstellung »Wotruba. Himmelwärts« bringt nun die Entwurfszeichnungen.
Der Bildhauer Zbyněk Sekal errichtete Türme, Gerüste, Schreine. Dazu flache Labyrinthe als »Sinnbild« für das KZ Mauthausen. Als Jugendlicher musste er in Mauthausen Steine schleppen. Sekal, der gerne in Wien lebte, ist derzeit im Belvedere 21 zu sehen.
Josef Bauer pickte in der Ausstellung »Demonstration« Gips auf Soldatenfotos, Einkaufslisten und rostige Helme. Haltbarer und undurchsichtiger als Spucke. Nur noch bis 12. Jänner 2020 im Belvedere 21.
Monica Bonvicini stellt im Belvedere21 patriarchale Macht bloß und macht Grenzen sichtbar – mit dem vielversprechenden Titel: »I cannot hide my anger«.
Aktuell werden im Belvedere 21 zwei sehr unterschiedliche Ausstellungen gezeigt. Auf den ersten Blick haben diese nichts gemeinsam, doch gerade beim Hinausgehen aus dem Museum, sobald die Kontemplation einsetzt, tun sich spannende Schnittpunkte im Werk von Rachel Whiteread und Günter Brus auf.