Der erste Gedanke, der mir beim Hören des zweiten Albums der jungen Band aus Grenoble an der Schwelle zur Ausweitung ihres Bekanntheitsgrades kam: Uh, Elektropop. Der zweite Gedanke: melancholisch. Und diese Kombination hat ja bekanntlich noch nie dazu beigetragen, den Zuhörer in ein wie auch immer geartetes Stimmungsextrem zu befördern. Mit Melk befinden wir uns irgendwo zwischen den langsamen, elektronischeren Nummern von Madonna und den Hooverphonics und wieder passiert nichts. Natürlich ist es Geschmackssache, aber irgendwie ist einfach »wenig« Musik vorhanden, die nichts auslöst und dafür prädestiniert zu sein scheint, neben jedwedem anderen Geräusch schnell unterzugehen. Dabei ist auf Super 8 alles Nötige vorhanden, der Einsatz von klassischen Instrumenten wie Gitarre, Piano oder Klavier, jede Menge elektronische Samples und über allem schwebend die teilweise bis ins Sphärische abgleitende weibliche Gesangsstimme. Melodien und Texte sind simpel und lieblich gehalten, was in Ausnahmefällen zu unerwarteter Tiefe führen kann (ich zum Beispiel bin nach mehrmaligem Horchen plötzlich Fan der Textzeile »I love you because I do« aus Song Nr. 4 »Love Is a Soap Opera«). Aber im Großen und Ganzen gibt es auf dieser CD nicht viel zum Entdecken.