Von der Mühseligkeit in den Ebenen sogenannten Indie Rocks: Brns, gesprochen Brains, kommen aus Brüssel und probieren, ihr Faible für Romantik in ein komplex-hypnotisches Soundgebilde zu projizieren. Was einigermaßen gelingt, wenn pfiffige Keyboards eine an sich melancholische Komposition aufmotzen. »Ishtar« hat beispielsweise etwas, Sturm und Drang inklusive, wenngleich gebremst. Das Quartett kann durchaus auch schneller, doch zählen Rücknahme und Beschleunigung durchaus zu den Mitteln popmusikalischer Dramaturgie. So nimmt »Damn Right« erst nach zwei Minuten Fahrt auf, bleibt aber eine Anklage, wo flirrende Gitarren und Synths eher Schönklang verbreiten. »Encounter« geriert sich als Ûberflieger, wo wirklich etwas los ist, sich Gitarren hochzwirbeln, eine hysterische Kopfstimme den Ton angibt, sowie ein bisschen Funkyness à la Bilderbuch durchschimmert und fiebernde Keyboards mit Handclapping ein tolles Fade-out bescheren. Eigentlich sprühen Brns vor Ideen, doch mitunter nervt Ûberstrapaziertes wie Orgelfiepsen und Schöngesang – etwa auf »Sarah«. Postrock-Zitate bescheren immer wieder Auflockerung und die Belgier schaffen es würdig ins Finale: »So Close«, der mit sieben Minuten längste Song, eröffnet mit wohligem Piano-Intro, wächst sich dann aber zu einem psychedelisch angehauchten Monster, in das schöne Keyboardmelodien eingestreut werden, aus. Brns aus Belgien, am 20. 9. 2017 im Wiener Flex zu bestaunen, als Vorgruppe von The Districts.
Single-Auskoppelung: »Pious Platitudes«: