Mit »stabil« setzt das deutsche Aushängeschild-Label für (ultra-)minimalistischen Digital-Funk einen Schritt in eine neue Richtung. Auf dem Erstlingswerk des französischen, in Berlin lebenden Musikers David Letellier aka Kangding Ray sind vergleichsweise viele Melodien und Versatzstücke aus der Soundart auszumachen, avancierte Rhythmusverschiebungen à la Carsten Nikolai oder Frank Brettschneider bleiben außen vor. Letellier arbeitet sich hier an einer Melange aus Gitarren-Loops, recht eingängigen Melodiefragmenten, akustischen Instrumenten und Electronica ab, die zwar als ausgewogen und einfallsreich gewertet werden kann. Zwingend Neues findet allerdings woanders statt. Auch die verkryptographierten Titel hatten wir so schon mal. Nichtsdestotrotz ein recht stimmiges Album, das sich durch seinen durchgängigen, beinahe verhaltenen Fluss auszeichnet, das mit aber doch zu glattgebügelt rüber kommt. Dafür ein Kompliment für das ausgesprochen formschöne Cover.
Kangding Ray
»stabil«
Raster-Noton
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