Das Solo-Projekt des Deerhunter-Gitarristen Lockett Pundt lässt sich gut an. Zuerst gibt es ein kurzes Ambient-Intro und bereits mit dem darauffolgenden Song legt Pundt auf seinem zweiten Album los, als wäre die Welt/Zeit stehen geblieben: in verhallter Stimmung und mit ebensolcher Stimme wartet Pundt in bester Jesus and Mary Chain-Tradition und mit recht traditionell gehaltenen Sixties-Stones-infizierten Snare-Beats auf. Für seine Stimme wird Lockett zwar nicht berühmt werden, macht aber nix, denn das Flair, die Grundstimmung dieses Albums ist recht locker, hier plätschert es angenehm dahin. Wenn man nach vertrackteren Stücken sucht, wie z. B. solchen, die Deerhunter in ihrer tollen Anfangsphase fabrizierten, wird man hier leider nicht fündig. Aber dies ist sehr starke (Retro-)Indiegitarrenmusik, die nicht annähernd so nervt, wie manche von gleichgeschalteten Acts. Nach zwanzig Minuten folgt mit »Jet Out Of The Tundra« zwar ein etwas öde danhingezogenes Stück, die danach folgenden Songs »Eveningness« und vor allem »Black Buzz« entschädigen dafür mit angenehmem Altherrenpop à la Lee Hazlewood.
Live-Empfehlung: So, 21. 10. 2012 | 20: 00: Lotus Plaza / Mice Parade @ arena / vienna