Silver Fox ist eine all girl Band aus Manchester mit entzückendem Retrogitarrenrocksound, die andeutungsweise über Masturbation, unerfüllte Träume und lazy afternoons vor der Kiste singt. Das Schüsselwort hier lautet aggressiv passivity – und das ist so girl like, dass man als männlicher Rezensent echt aufpassen muss, nicht in sämtliche stereotype Schlaglöcher zu plumpsen, die die große Verständigungswüste zwischen Mann und Frau zieren. (Schon passiert!) Dieser schläfrige Postpunk klingt in jedem Fall vielmehr nach amerikanischen denn britischen Punkroots und bricht streckenweise sogar in Richtung sphärischen Folkpop weg, wären da nicht immer wieder entzückende (Da! Schon wieder, du Macho! Könntest du bitte bei der Beschreibung von weiblicher Kreativität das Wort »entzückend« aus deinem Sprachschatz streichen?) zweistimmige Gesangssprengsel, die in Richtung Minimalismus ausstrahlen. Und dann dieser glockenhelle Gitarrensound! Diese viel zu niedlich (Herrgott!) geratenen Turbozweiminüter. Seufz. Es gibt zwei gute Gründe, diese CD zu lieben. Erstens wegen eben diesem gedimmten Retrocharme, der wirklich zum hinknien ist. (Jetzt auch noch Sexfantasien, oder was?) Zweitens, wenn man ein Faible für die beinahe längst vergessene Gruppe Band of Susans hat. Obwohl das natürlich keine all girl Band war. Und viel weniger süß. (»Süß?« Geht’s noch! Spinnst du?) Dieser Hang zu verträumt-cremigen Songgebilden ist wiederum ein Grund, diese CD zu hassen. Je nachdem. So! Und könnte sich jetzt bitte diese hysterische Feministin aus meiner Rezension verpissen. Danke!
Silver Fox
»Silver Fox«
Upset The Rhythm
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