Öffnet man diese CD, erfährt man gleich ganz oben links, dass alle Songs von Ramon Bauer, Andi Pieper und Gerhard Potuznik sind. Und da die Genannten so oder so Könige sind, folgen wir einfach der Band und begeistern uns für Ronnie Peterson, den Formel-1-König der Siebziger Jahre, schauen aber auch, was eben aus diesen 70er noch herauszuholen ist. Beim Hören dieses neuen – und vermutlich heiß ersehnten – Albums von Sluta Leta fühlt man sich nämlich auf phantastische Weise in die 70er Jahre versetzt, ohne dass es einem Rückschritt gleichkommen würde. Ein brillanter Soundtrack, der – zumindest in meinem Fall – Design, Sounds, Erinnerungen, Geschmäcker, Kinder- und Teenager-TV-Programme aus den 70ern auferstehen lässt. Diese Musik scheint viele kleine Erinnerungsbilder individuell zu reflektieren: Sie tauchen ganz unvermutet auf, da man sie vernünftigerweise tief im Gedächtnis gespeichert hat. Man könnte natürlich auch ausschließlich über die Musik sprechen, ich bin aber der Meinung, dass sie ihre eigene Geschichte erzählen will, sei es mit zerstückelten Sounds, ziemlich relaxten und cleveren Beats, einer weichen Stimme oder vielen, vielen Dingen, denen man aufmerksam folgen sollte. Was noch? Ein wenig Easy Listening und Träume wie aus einer Ausgabe von »Vogue« oder »Elle« aus genau dieser Zeit. Da fehlen eigentlich nur mehr Helmut-Newton-Fotos. Zurück zu den 70ern, jetzt und auch später wieder!
Sluta Leta
»Semi Peterson«
Mego
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
23.05.2004
Schlagwörter
58
Cocosolidciti/mego
Sluta Leta
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