Eine brasilianisches Duo mit Band und eine französische Zweispur-Künstlerin. Im Grunde wurden Sophie Calles Gesangs- und Soundspuren nachbearbeitet und über ein paar Beats und alte Synthie-Flächen gelegt, sodass die einzige reale Stimme die von Calle ist. Eines ihrer legendären Videos, »No Sex Last Night«, wurde einfallslos und ohne neue inhaltliche Impulse geschnitten. Es erinnert natürlich an ihre Arbeiten und ihre Athmosphäre, aber der obsessive und intime Kern fehlt völlig. Sogar die Monotonie ihrer Stimme nervt, wie sie ein Tagebuch vorliest, ohne jeden Zusammenhang unverständlich. Das alles erinnert an die Dinge, die zu horrenden Preisen in Galerien verkauft werden, erinnert mich an alles, was ich an Veranstaltungen wie der Dokumenta oder Purple Institute hasse. Leer, arty, hoffnungslos – also die Art-Chic-Trilogie. Konzentriert euch besser auf Sophie Calle allein.
Tetine Vs. Sophie Calle
Samba de Monalisa
Sulphur Records
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