Zunehmend werden Klimaaktivist*innen in Europa kriminalisiert. Teilweise werden sie bereits mit verheerend langen Gefängnisstrafen bedacht, siehe etwa Großbritannien. Auch in Österreich ruft die Politik nach Verschärfungen. Absurderweise tat dies beispielsweise die niederösterreichische Landeshauptfrau, noch bevor es eine einzige Aktion der Letzten Generation in Niederösterreich gegeben hat. Der gleiche präventive Eifer bei Gesetzesverschärfungen zum Natur- und Umweltschutz wäre wünschenswert. Aber hier herrscht in Austria das krasse Gegenteil. Schutzgesetze werden nur zögerlich erlassen und dann meist nicht exekutiert.
Wer ist hier gefährlich?
Das als populistischer Brüller angesehene Vorgehen gegen Klimaaktivist*innen zeigt, dass auch innerhalb der hereinbrechenden Klimakatastrophe der reibungslose Alltagsablauf Staatsziel bleibt. Ein Stau, der durch Blockade verursacht wurde, ist spürbar ärgerlich und wird wütend bekämpft. 28 Grad Celsius Mitte Oktober in Wien wird mit Schulterzucken hingenommen. Das schockiert schon nicht mehr und erzeugt keine Handlungen.
Wer aufrütteln will, hat es somit nicht einfach. Dabei zeitigen auch »radikale Aktionen« zuweilen Erfolge. In den Niederlanden wurde einen Monat lang die Autobahn A12 blockiert (man denke sich das einmal hierzulande) und nach 9.000 Festnahmen erreichte die Extinction Rebellion, dass sich nun das Parlament mit den exorbitant hohen Subventionen für fossile Energieträger auseinandersetzen muss. 73 % der Niederländer*innen wollen diese abschaffen.
Das Bild ist aber uneinheitlich. Auch in der Umweltbewegung stößt Blockade auf Kritik. Es würde die falschen treffen, die »Radikalisierung« sei abschreckend und dergleichen mehr. Es besteht also Redebedarf im skug Talk. Wer sind die wahren Blockierer und wo die wahren Gefahren? Fürs Klima und fürs Scheitern der Klimabewegung. Wir haben dazu u. a. die Letzte Generation zum Talk eingeladen.
HipHop von Parkwächtern und Tempolimits
Doch wo Festkleben nichts hilft, scratchen unsere Acts den Staub von den Kipppunkten. Dafür werden Parkwächter zu Harlekins und in Wien gäb’ es überhaupt nur mehr flächendeckend Tempo 30. Parkwaechter Harlekin gendert aus Baden mit Doppelpunktierungen, hat eine neue Platte draußen und war mit RAF Camora in der Schule. Der hat ihm damals, man muss es schon sagen, Gottseidank nicht seine Beats abgekauft. Sonst wäre der Pakrwaechter heute nimma Harlekin. Und Raf noch imma kein Würschtel aus Rudolfsheim.
Texte über Tempolimits? Hört sich so leiwand an wie ein Patschen auf der Praterstraße. Außer bei Flonky Chonks. Mit seinen Lastenrad-Lines strampelte er bis ins Finale des Protestsongcontests. Als Ex-Radlkurier kennt er nicht nur die Stimmung auf der Straße, sondern hat zwischen Gürtel und Kühlerhaube genügend Street Cred gesammelt, um sich auf kein Hatzerl mehr einzulassen.
Der Eintritt beim Salon skug am 19. Oktober 2023 im Wiener rhiz ist wie immer frei, um Spenden wird gebeten, Doors: 19:30 Uhr. Wir freuen uns auf euch!