Nate Flanigan und Shawn King aka Soulo (http://www.soulo.net) haben einen Approach zur Musik, der weder Blues ist noch Electronica; Aber dazwischen gibt es ein devastierendes Rock-Land, das mit schwermütigem Gitarren-Melodiespiel zu gefallen weiß und sich ungeniert zwischen Gestern, Morgen und Retro breitmacht. Soulo verließen die Art-School 1995, um dem Rock zu entsagen. Der Lauf der Dinge kam anders: Chicago Rocks. Also: Computer hochfahren, die elektrifizierte Wandergitarre vom Straßenstaub freigeklopft und in den eigenen vier Wänden munter drauflosgejammt. Zwischen brennbaren Kräutern und deutschen Krautgewächsen lässt sich so einiges Ersprießliche produzieren, das mal skelettiert-entflochten, mal als endlos schlingernde Melodie-Variation daher kommt. Soulo machen sich Gedanken über Science Fiction und Retro und was das alles mit der aktuellen Musik zu tun haben könnte. Tod dem Computer, lang lebe die Stromgitarre? Geht auch vice versa und stimmt trotzdem nur bedingt. So wie einige Veröffentlichungen auf dem englischen Domino-Label etwa hat es die sanfte Schwermut den Soulos angetan: nicht bleiernes Lethargie-Affirmations-Getue, sondern eine Absage an das »Schneller-Höher-Weiter«-Diktum, das im Falle von Soulo mit »leerer« ergänzt wird. »Unaufdringlich« kann auch heißen, dem Anderen (dem Hörer) gegenüber so respektvoll zu sein, Freiräume einzuräumen, in die man sich einbringen kann, ohne darin zu versumpfen.
Soulo
S/t
Plug Research
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