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Mozes and the Firstborn

»s/t«

Siluh Records

Als Musiker frage ich mich regelmäßig, wie der kreative Prozess bei anderen Bands ablaufen mag. Also wenn ich mit meiner bescheidenen Rockgruppe Songs wie »Peter Jr.« oder »Gimme Some« verfassen würde, folgte spätestens nach der ersten Euphorie ob der Entstehung eines neuen Stücks am nächsten Tag die Ernüchterung. »Jungs, das lassen wir lieber bleiben!« Klar, man kann das Rausrotzen auch zum Trademark hochstilisieren und sich eher den außermusikalischen Vergnügsamkeiten des Rockerdaseins hingeben, wie es die für die erwähnten Songs verantwortlich zeichnenden LoFi-Garagenpsychos Mozes and the Firstborn offensichtlich tun. Es ist ja zugegeben auch nicht nur fad deren Treiben zuzuhören, schließlich hat es dann doch der eine oder andere Song mit Unterhaltungswert auf das selbstbetitelte Debütalbum geschafft. Und dafür, dass die Mädels ihre Primark-Kleidchen im Backstagebereich ablegen wird es vermutlich auch noch reichen. Aber so richtig zufriedenstellend ist das nicht. Die Hälfte der Songs wirkt, als wäre sie im Entstehungsprozess aufgenommen worden. Jetzt sagt der Fan: »Dummer skug-Kritiker, genau um das geht’s doch!« Dem muss ich entgegnen: »Mir nicht.« Ich will anständig unterhalten werden und den grünen Popdaumen des Quartetts nicht nur erahnen müssen. Viel zu oft geben mir Mozes and the Firstborn das Gefühl, dass ich ihre Lieder von jemand anderem gespielt hören will. »I Got Skills« hätte man den Kinks zu Zeiten von »Muswell Hillbillies« unterjubeln sollen, es wäre der absolute Knaller geworden. »Skinny Girl« wiederum wäre sogar für Ty Segall ein aufgelegter Elfmeter gewesen. Zumindest ehrlich sind Mozes and the Firstborn: Zwei der Songs heißen »Down With The Band« und »Party Crasher«.

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