Ließ die Debut-EP des Deutsch-Österreichischen Pop-Duos Fijuka noch eher harmlosen Zuckerwattenpop erahnen, klingt der Longplayer schon ein wenig gereifter. Zweieinhalb Jahre arbeiteten Ankathie Koi und Judith Filimonóva an dem neuen, gleichnamigen Album. Dennoch ist auch die Platte eher zurückhaltend geworden. Man merkt zwar die Experimentierfreudigkeit der beiden Kunststudentinnen, aber es bricht nicht so durch, wie man sich’s beim Hören manchmal wünschen würde. Teilweise klingt das Ganze zu weichgespült, mitunter plätschernd fad. Aber wie singen die beiden doch selbst so schön: »It’s Not A Shame To Be So Boring«. Man wünscht sich manchmal, dass der oft zitierte »Dunkle Touch« in ihrer Musik öfters zum Vorschein kommt. Dass Ankathie Koi eine klassische Gesangsausbildung genoss, hört man zu jeder Zeit und dass zwischen der Popplätscherei durchaus auch Pop-Potenzial vorhanden ist, zeigt vor allem die potentielle Hit-Single »Behave (From Now On)« sowie der Track »58«. Deutlich funkiger angelegt, harmonieren hier Stimme und Beat einfach besser. Es ist keine schlechte Platte, aber doch auch noch deutlich Luft nach oben. Vielleicht passen aber auch einfach die wirklich guten Stimmen nicht zum Gesamthabitus ihres zuckersüßen Träumerpops. Einen versöhnlichen Aufweckmoment für alle, die noch nicht weggeträumt sind, bietet jedenfalls der gelungene Remix von Cpt. Yossarian.
Fijuka
»s/t«
Seayou Records
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