Maurizio Bianchi veröffentlichte in den frühen 1980ern als MB und gilt wohl als einer der obskursten Industrial-Musiker. Die kruden und alles andere als »politisch korrekten« Soundwälle erreichten damals höchstens eine eingeschworene Fanschaft. Nach langer Abstinenz ist der 1955 geborene Bianchi seit 1997 wieder aktiv und veröffentlichte u.a. mit Aube. Zusammen mit der gut 20 Jahre jüngeren Emanuela De Angelis entstand ein Werk, das indes einen kohärenten Spannungsbogen zwischen MBs Frühwerk und einer möglichen Aktualisierung anpeilt. Gleich zu Beginn scheint der Projektor, in den eine alte Filmschleife eingelegt wurde, zum Greifen nahe, Assoziationen zum »Sang d’un poet« quellen an die Oberfläche. In den folgenden drei Nummern hat man es nach wie vor mit sehr spärlichen Flächen und Wällen zu tun: Minimalste Sound- und Rhythmusverschiebungen sind auszumachen, die in ihrer psychogeografischen Mantrahaftigkeit etwa an Zoviet*France denken lassen und zwischen Chaos, Ordnung und abstrakter Schönheit oszillieren. Elegisch, romantisch.
M.B.+E.D.A.
»Regolelettroniche«
Baskaru/A-Musik/Le Bonheur
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!